Muss man die Stadtverwaltung zur Eishallenrettung „tragen“?

von Ernst Otto Derwald

Am 10.09.2018 schriebe ich einen Brief an den Bürgermeister, den man hier im Wortlaut findet:

Als erste Reaktion wurde ich von der Stadtverwaltung zu einem Vortrag eingeladen.

Als weitere Reaktion gab am 14.09.2018 die Stadtverwaltung folgende Pressemeldung heraus, die man auch als Antwort verstehen kann:

Diese Meldung zeigt drei Dinge:

  • Anscheinend ist dies der erste Fördermittelantrag der Stadtverwaltung, der zum Erhalt der Eishalle gestellt wurde. Es gab schließlich schon vorher Fördermittelprogramme, mit denen man die Eishalle hätte erhalten können. Beispielsweise den „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier 2018„. Wieso wurden bei früheren Förderprogrammen keine Anträge gestellt?
  • Leider zeigt sich durch diese Meldung der Stadtverwaltung, dass sie, wie vermutet, die Bürger mit einer astronomischen Sanierungssumme von 4 Mio EUR abschrecken will. Spätestens beim Bürgerentscheid wird dieser Betrag verbunden mit massiven Steuererhöhungen präsentiert werden.
    Die „unglückliche“ Ortsbegehung der Eishalle erhärtet leider diesen hohen Betrag.
    Weiterhin kann eine überhöhte Antragssumme die Chancen auf die Bewilligung des Fördermittelantrags nur reduzieren, da die Förderprogramme gewöhnlich um ein Vielfaches überzeichnet sind!
  • Auch wenn die Eishalle mit Fördermitteln saniert werden würde, fehlte weiterhin ein Betreibermodell, dass den kalkulatorischen Verlustbetrieb der ehemaligen Pächter ersetzt.
    Unser Konzept der Etablierung einer „Dorfgemeinschaft Eishalle“ kann in unserem Aufruf nachgelesen werden und hätte sicherlich im Vergleich zu einer „einfachen Sanierung“ bessere Chancen als Leuchtturmprojekt eine Förderung zu erhalten.
    Deswegen tragen Sie sich als Unterstützer für unseren Förderverein ein: http://hilfe.unnabrauchteis.de

Berichterstattung Gründungsaufruf

Das Online Magazin „Rundblick Unna“ hat über unseren Gründungsaufruf am 08.09.18 sehr ausführlich berichtet  und auch den Verein „UNNA.braucht.EIS e.V.“ zu Wort kommen lassen.

Den Artikel finden Sie hier->

Eine ausführliche Stellungnahme von „UNNA.braucht.EIS e.V.“ wurde auch veröffentlicht.

Diese Berichterstattung hatte 53 Unterstützer-Einträge in  unserer Datenbank zur Folge.

Auch im „Hellweger Anzeiger“ wurde berichtet, allerdings war die Berichterstattung stark kritikwürdig, weshalb folgender Brief an die Redaktion des „Hellweger Anzeiger“ geschickt wurde.

Am 10.09.18 hat dann der „Hellweger Anzeiger“ in einer Randnotitz des Artikels „Kritik an Namensgleichheit“ die Adresse der Unterstützerdatenbank eingetragen.

Die Adresse für die Unterstützer-Datenbank wurde also nicht mit dem Gründungsaufruf zusammen, sondern zwei Tage später in einer Randnotitz eines Artikels mit einer Überschrift ohne Bezug zum Gründungsaufruf veröffentlicht. Es haben sich aufgrund dieser Berichterstattung des „Hellweger Anzeiger“ auch keine Unterstützer gefunden.

Ist die Eishalle ein Energievernichter oder ein nützlicher Wärmeerzeuger?

Ist die Eishalle ein Energievernichter oder ein nützlicher Wärmeerzeuger?

Um dieser Frage nachzugehen, muss man verstehen, dass eine Eishalle ähnlich wie eine Fußbodenheizung funktioniert, nur dass sie nicht heizt, sondern kühlt. Die Wärme wird von der Eishalle weg, an einen anderen Ort transportiert. Solch ein Prinzip nennt man deswegen auch Wärmepumpe, nur das im Fall der Eishalle die Kälte primär genutzt wird. Am folgenden Schema soll dies stark vereinfacht erklärt werden:

Unter der Eislaufbahn ist ein langes Rohr (1) ausgelegt. In diesem befindet sich das Kältemittel Ammoniak. Dieses nimmt Wärme von der Eisbahn auf. Das Rohr führt zu einem Verdichter (2), der das Kältemittel mit der Wärme „weiterpumpt“ zu einem Kühler (6) wo die Wärme abgegeben wird.  Der Verdichter wird von einem Elektromotor (3) angetrieben. Der Elektromotor wird mit Strom (4) betrieben.

Der tatsächliche Vorgang ist erheblich komplizierter, aber vereinfacht kann man sagen, dass

die Wärme von der Eisbahn zum Kühler transportiert wird.

Dafür wird elektrische Energie (4) benötigt.

Im Fall der Eishalle Unna ca. 600 MWh pro Jahr. Das entspricht ungefähr dem Jahresstromverbrauch von

  • 200 durchschnittlichen Haushalten (drei Personen verbrauchen 3000 kWh) oder von
  • 300 durchschnittlichen Elektroautos (15tkm Jahresfahrleistung und 20KWh/100km Verbrauch).

Die Kälteenergie die man dafür bekommt, bekommt aber nicht nur 1 zu 1, sondern man bekommt im Schnitt ca. 3,5 mal mehr Kälte als man elektrische Energie hineingesteckt hat. Diese Zahl 3,5 nennt man die Kälte-Arbeitszahl.

Zusätzlich erhält man aber auch Wärme. Hier beträgt die Wärme-Arbeitszahl sogar um die 5. Man bekommt also 5 mal mehr Wärme heraus, als man elektrische Energie hineingesteckt hat.

Bei unserer Eishalle entstehen also 5×600 MWh = 3000 MWh pro Jahr an Wärme. Damit könnte man im Idealfall

  • hundert Einfamilienhäuser beheizen oder
  • ein sehr goßes Schwimmbad oder
  • zwei kleine bis mittlere Schwimmbäder

Würde man die Wärme von 3000MWh durch das Verbrennen von Gas erzeugen, müsste man dafür bei einem Gaspreis von 0,05ct im Jahr 150.000 EUR bezahlen.

„Zufällig“ steht neben der Eishalle sogar ein Schwimmbad und es gab sogar einen Energieverbund, der nach genau dem zuvor beschrieben Prinzip gearbeitet hat. Als das Schwimmbad gebaut wurde, war also noch Sachverstand und Planungskompetenz vorhanden.

Und was haben die Lenker und Planer bei WBU und Stadtverwaltung getan?

Sie haben den Energieverbund aufgelöst!

Jetzt werden zigtausende EUR in der Schwimmhalle jedes Jahr verheizt, die man auch von der Eishalle hätte gratis erhalten können.

Und dann wird von den Antreibern der Energiewende auch noch davon gesprochen, dass die Anzahl der Wärmepumpen in Deutschland erhöht werden soll.

Fazit:
Wer ein Schwimmbad neben einer Eishalle stehen hat, der sollte die Eishalle als Wärmepumpe für das Schwimmbad nutzen. Wer das nicht tut, dem könnte man unterstellen, dass er auch das Schwimmbad zerstören möchte, denn dessen Betriebskosten sind durch zusätzlichen Gasverbrauch um viele zig tausend EUR gestiegen.

Im Übrigen: Selbst wenn man die Wärme der Eishalle nicht nutzen würde und man würde den Verbrauch von 600 MWh auf die 100.000 Besucher pro Jahr umlegen, käme da ein Ergebnis von 6 kWh/Besucher heraus, was ein paar Minuten kochen oder Duschen entspricht.

Ist das Verschwendung oder ökologisch nicht tragbar?
Im Zuge der „Energiewende“ werden jährlich Milliarden von kWh an das Ausland verschenkt bzw. wird dafür bezahlt, dass überschüssiger Strom aus „erneuerbaren Energien“ verklappt wird. Wieso einen Teil dieses Stromes nicht in Eishallen und Schwimmbädern selbst verbrauchen? Wenn die Sonne scheint, dann muss man auch viel kühlen, passt doch ideal!

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Die Eishalle: Fass ohne Boden oder Investition in die Zukunft?

Es wird behauptet, dass durch „Zerstörung der Eishalle“

  • eine Einmalentschuldung
  • jährliche Einsparungen
  • Positiveffekte durch Neubebauung
  • ökologische Effekte

entstehen.

Diese Behauptungen haben wir durch folgende Beiträge bereits widerlegt:

Jetzt ist an der Zeit argumentativ „zurückgeschlagen“.

Wo sind in allen vorgelegten „Scheinargumenten für die Eishallenzerstörung“ die folgenden Positiveffekte erwähnt?

  • Die Eishalle ermöglicht über Vereins- und Schulsport die Trainierung und Gesundung des Körpers. Hier gilt Mens sana in corpore sano , was bedeutet dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper zu finden ist.
    Ein gesunder Geist ist Vorraussetzung für eine bestmögliche geistige Entwicklung und für die Entfaltung des maximalen Potentials jedes einzelnen Menschen.
    Je größer das ausgenutzte Potential eines Menschen, desto größer sein Nutzen für alle.
    Die Eishalle trägt also dazu bei, Sozialkosten zu minimieren und Steuereinnahmen durch qualifizierte Menschen zu generieren.
  • Bewegung auf dem Eis ist sehr gesund und wenig belastend. „Wer nicht rastet, der rostet auch nicht“ lautet die Umkehrung eines alten Sprichwortes. Wer auf Eis läuft, bleibt länger gesund. Die Eishalle reduziert die Behandlungskosten für kranke Menschen.
  • Die Eishalle ist ein sozialer Treffpunkt und integriert verschiedenste Menschen. Menschen die dort sind, lernen andere Menschen kennen, nehmen keine Drogen, beschmieren keine Hausfassaden, rauben keine anderen Menschen aus. Wo sind die dadurch eingesparten Kosten für Polizei, Justiz, Vollzug und Sozialarbeit erwähnt?
  • In einem Förderverein kann sich ein Treffpunkt für alte und junge Leute, für gestresste Leute und für Leute die Zeit übrig haben. Hier können Alternativen für Kinder- und Seniorenbetreuung entstehen. Wo sind die eingesparten Kosten für Kindergärten und Altersheime aufgelistet?
  • In der Eishallendisko herrscht Konsumverbot für Zigaretten und Alkohol und Jugendliche haben trotzdem viel Freude. Wieviele  Jugendliche können durch diese Alternative von einem zukünftigen Drogenkonsum abgehalten werden. Hat jemand die eingesparten Folgekosten berechnet?
  • Eine Eishalle ist ein Anziehungspunkt für Familien. Wenn Familien nach Unna angesiedelt werden sollen, so ist die Eishalle ein sehr attraktives und günstiges Lockmittel.
  • Die Eishalle ist zugleich eine riesige Wärmepumpe und könnte einen großen Teil der Beheizung des Schwimmbades übernehmen. Da kann man von vielen zig tausend EUR ausgehen, wenn die Eishalle nicht als Wärmequelle für das Schwimmbad genutzt wird.

Man sieht, es gibt ein Fülle von Argumenten die für eine Erhaltung der Eishalle sprechen!

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Verhindert die Eishalle Wohnungsbau?

Die Stadtverwaltung hat in ihrer Beschlussvorlagen 316E1 als Argument für die „Zerstörung“ der Eishalle angeführt, dass mit einer Vermarktung der Grundstücksflächen schwer zu quantifizierende Positiveffekte auf den städtischen Haushalt einhergehen.

Hier steht es geschrieben:

Ob sozialer Wohnungsbau die oben genannten Positiveffekt hat, soll hier nicht erörtert werden, interessant ist, ob die Eishalle einer möglichen Wohnbebauung im Wege steht. Wenn also die an der Eishalle angrenzende Gegend für eine Wohnbebauung attraktiv ist, dann stände die Eishalle dieser nur im Wege, wenn es im Umfeld der Eishalle keine freien Fläche mehr gäbe.

Ein Blick auf ein Luftbild beantwortet diese Frage:

Die Fläche die durch Zerstörung der Eishalle frei wird, ist rot markiert. Und was befindet sich rechts von der Eishalle?

Riesige landwirtschaftliche Flächen, auf denen man ganze Stadtteile errichten könnte.

Die Landwirte würden sich bestimmt freuen, wenn man ihre Wiesen und Äcker zu Bauland umwidmen würde.

Man kann also überhaupt nicht davon reden, dass die Eishalle einer Wohnbebauung in ihrem Umfeld im Wege steht! Im Gegenteil, die Eishalle macht das Umfeld für Familien mit Kindern attraktiv!

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Einmalentschuldung oder einmal bei Bürgern entschuldigen?

In der Presse liest man von Millionensummen, die man bei der Vernichtung der Eishalle generieren könne und mit denen man den Konzern „Kreisstadt Unna“ entschulden könne.

Untersucht man die Beschlussvorlage 316E1 auf diese Aussagen, kann man bei genauer Betrachtung ein ganz anderes Bild bekommen.

In der Beschlussvorlage wird nicht nur von einem Eishallengrundstück gesprochen, sondern auch noch von einem weiteren angrenzenden Grundstück.

Man muss sich die Beschlussvorlage also sehr genau ansehen:

Es geht um ein 21.547m² großes Grundstück auf dem die Eishalle steht und das der WBU gehört. Die Angaben zu dem Eishallengrundstück in der Beschlussvorlage sind  grün markiert.

Weiterhin geht es um ein 30.000m² großes Grundstück das an die Eishalle angrenzt und der Kreisstadt Unna gehört. Die Angaben in der Beschlussvorlage dazu sind gelb markiert.

Und jetzt schauen wir, mit was für Positiveffekten die Stadtverwaltung rechnet, wenn sie das Eishallengrundstück „anderweitig verwendet“.

Sie rechnet mit einer Viertel Million EUR oder 250 TEUR.

Die Stadtverwaltung sagt selber, dass die Vernichtung der Eishalle nur eine Einmalverbesserung von 250 TEUR bringt!

Die 1,5 Mio EUR beziehen sich auf ein angrenzendes Grundstück!

Die Millioneneinnahme hat überhaupt nichts mit der Eishalle zu tun. Es handelt sich um ein angrenzendes Grundstück!

Für läppische 250TEUR Ergebnisverbesserung will die Verwaltung die Eishalle mit einem siebenstelligen Substanzwert vernichten!

Das ist wirklich ein schlechtes Geschäft.

Es ist also keine Einmal-Entschuldung in Millionenhöhe zu erwarten, eher wäre einmal eine Entschuldigung beim Bürger angebracht.

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Sind die jährlichen Einsparungen durch Eishallen-Abriss eine Milchmädchenrechnung?

Sind die jährlichen Einsparungen durch Eishallen-Abriss eine Milchmädchenrechnung?

Die Stadtverwaltung hat in ihrer Beschlussvorlagen 316E1 vier „Handlungsalternativen“ für eine mögliche Zukunft der Eishalle Unna vorgestellt.

  1. Verkauf
  2. Erbbaurecht
  3. Anderweitige Verwendung der Grundstücksflächen
  4. Weiterführung

Die „Vernichtung der Eishalle“ versteckt sich hierbei unter dem schöngefärbten Begriff „Anderweitige Verwendung der Grundstücksflächen“.

In dem entsprechenden Abschnitt wird ein jährliches Einsparpotenzial von 230TEUR von der Stadtverwaltung in Aussicht gestellt.

Hier der Auszug aus dem entsprechenden Dokument:

Dort steht:
„Darüber hinaus könnten aus dem Wegfall des Betriebes der Eissporthalle ab Vertragslaufzeitende zum 31.01.2020 im Konzern Kreisstadt Unna jährliche Einsparpotenziale von 230 TEUR generiert werden“.

Kann man aus der Beschlussvorlage entnehmen, wie sich diese 230 TEUR zusammensetzen?

Nein, es wird pauschal behauptet, dass sich diese Summe aus den jetzigen Vertragsbedingungen und Zuschusszahlungen ergibt.

Wie setzten sich diese 230TEUR nun zusammen?

Um dieses Rätsel zu lösen, muss man die Beschlussvorlage sehr genau lesen, um nicht den Begriff dekodieren gebrauchen zu müssen.

Das folgende Bild zeigt alle Zahlen die man der Beschlussvorlage entnehmen kann. Sie münden in der gelben Tabelle in der Mitte des Bildes.

Die Inhalte dieser Tabelle, sollen jetzt näher beleuchtet werden:

Zuschuss an Vereine 85 TEUR
Zuschuss eisfreie Zeit 25 TEUR
Pachthöhe -40 TEUR
Zuschuss allgemeiner Betrieb 40 TEUR
Jährlicher Aufwand WBU 80 TEUR
Gesamt 190 TEUR

Zuerst rechnen wir alle Posten zusammen, das Ergebnis müsste dann den jährlichen Gesamteinsparungen von 230TEUR entsprechen.

Tut es ab nicht, es sind nur 190TEUR.

Da hat doch einer glatt die Pachteinnahmen vergessen!

Aber jetzt ist zumindest nachvollziehbar wie man auf  230TEUR kommt.

Kommen wir zu den einzelnen Posten:

Zuschuss an Vereine in Höhe von 85TEUR

Der Zuschuss an Vereine wird von der Stadtverwaltung Unna gezahlt, um den Eissport in Unna zu fördern. Ist diese Zahlung abhängig von der Eissporthalle Unna? Nein, denn im Schließungsfall wird dieser Betrag weiter gezahlt an die Eishalle in Bergkamen.

Die 85 TEUR werden nicht eingespart.

Zuschuss eisfreie Zeit in Höhe von 25TEUR

Der Zuschuss für die eisfreie Zeit wird gezahlt, damit die Eishalle in der eisfreien Zeit nicht für andere eisfreie Veranstaltung genutzt wird und damit der defizitären Stadthalle möglicherweise Konkurenz macht. Ein Bürgerverein bräuchte solch einen Ausgleich nicht, da er keine Gewinnerzielungsabsicht hat. Ansonsten könnte durch Umwidmung der Eishalle in eine Mehrzweckhalle dieser Betrag in der eisfreien Zeit auch ohne Zuschuss erwirtschaftet werden.

Die 25 TEUR werden nicht eingespart.

Pachteinnahmen in Höhe von 40 TEUR

Zu aller Überraschung ist es sogar möglich, durch den angeblichen so defizitären Betrieb der Eishalle sogar eine Pacht von 40 TEUR zu erwirtschaften. Der Pächter zahlt also 40 TEUR jährlich an die Stadt. Hier handelt es sich also um eine negative Einsparung.

Diese 40 TEUR werden bei Schließung nicht mehr verdient, sondern gehen verloren.

Allgemeiner Zuschuss für  Schuleislaufen

Jetzt gibt es da noch den Zuschuss für den allgemeinen Betrieb. Für diesen ist sichergestellt, dass im Schulsportunterricht Eislaufen stattfindet. Die Stadtverwaltung bezahlt also den Pächter, damit dieser Schulen zur Unterrichtszeit kostenlos Eissport anbieten können.

Auch diese Zahlung ist also nicht abhängig von der Eishalle Unna, sondern von der Frage, ob die Schüler in Unna weiter Eissport im Unterricht angeboten bekommen. Wenn dies der Fall sein soll, dann wird eine entsprechende Summe an eine andere Eishalle gezahlt werden müssen. Die Transportkosten der Schüler in eine weiter entfernte Halle werden sich dagegen erhöhen.

Diese 40 TEUR werden nicht eingespart.

Jährlicher Aufwand der WBU in Höhe von 80TEUR

Was soll hinter diesem Posten stecken? In der Beschlussvorlage findet man keine Erklärung. In dem Auftaktgespräch beim Bürgermeister wurde der Kämmerer mehrmals gefragt, was sich hinter diesem jährlichen Aufwand verbirgt. Darauf hat er dann geantwortet mit anteiligen Zinskosten, Abschreibungen und anderen Allgemeinplätzen.

Diese Art Posten kann man aber nicht als Einsparung bei Eishallenvernichtung gelten lassen. Die Zinszahlungen der WBU werden ja schließlich nicht durch das Vernichten der Eishalle weniger. Das wäre nur der Fall, wenn die Vernichtung der Eishalle eine Entschuldung erreichen könnte. Dies ist aber nicht der Fall, wie wir in einem anderen Artikel gezeigt haben. Die Zinsen werden weitergezahlt, man hat nur keine Eishalle mehr.

Ähnlich verhält es sich bei Abschreibungen. Diese erzeugen nur in der Buchhaltung Verluste, real jedoch nicht mehr. Auch hier sind keine Einsparungen zu erwarten.

Auch dieser Betrag kann somit als Scheinargument enttarnt werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass von den jährlichen Einsparungen von 230 TEUR bei genauem Hinsehen fast nichts übrig bleibt. Man muss allerdings noch zusätzliche Fahrt und Eisbereitstellungskosten für den Schuleissport aufbringen, wenn dieser erhalten bleiben soll.

Abschließend kann man sagen, dass es sich bei den vorgebrachten jährlichen Einsparungen um Milchmädchenrechnungen handelt und das ist noch milde ausgedrückt, man könnte auch böse Absicht unterstellen.

In jedem Fall, für diese Berechnungen hätte man im Mathematikunterricht höchstens ein mangelhaft bekommen!

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Mit Förderverein Eishalle erhalten oder Parkplatz bebauen?

Der Verein „UNNA.braucht.EIS e.V.“ hat auf dem Stadtfest sein Konzept „Wohnbebauung auf den Randgebieten der Eishalle“ vorgestellt.

Dort werden Instandsetzungskosten von ca. 2 Mio netto ermittelt.

Von der Größenordnung her entspricht der Betrag den Schätzungen der Stadtverwaltung.

Das Konzept sieht vor, dass diese 2 Mio Euro durch den Verkauf von einem Teil des Parkplatzes und der Wiese neben der Eishalle finanziert werden sollen.

Unabhängig davon, ob Rechnung und Annahmen in diesem Entwurf überhaupt realistisch sind, muss doch hinterfragt werden, ob solch ein Plan zur Finanzierung der Instandsetzung der Eishalle vom Rat oder von der Stadtverwaltung ganz allgemein gefordert worden ist?!

Der Kämmerer hatte das auf jeden Fall anders verstanden und im Aufschlagsgespräch gesagt, dass er parallel mehrere Handlungsstränge bearbeite und einer davon sei, „ein alternatives Betreibermodell zu sichten und zu werten und dem Rat als Entscheidungsträger vorzulegen“.

Die Aufgabe ist also nicht erfüllt und das Thema verfehlt worden!

Jetzt kann der Verein nur noch hoffen, dass sie bei dem Bürgerentscheid mindestens das Quorum von 15% der Wahlberechtigten an die Urne bekommt – und von diesen Bürgern dann eine Mehrheit für den Erhalt der Eishalle stimmt!

Das wird allerdings sehr schwer werden, denn die Stadtverwaltung wird eine unverbindliche Kostenschätzung von vielen Millionen EUR dem Bürgerentscheid beilegen und die Erhöhung von Steuern ankündigen. Kommen weniger als das Quorum zur Wahl, ist der Bürgerentscheid erfolglos!!!

Daran scheitern die meisten Bürgerentscheide!

Aber die Lage ist nicht hoffnungslos.

Die Idee eines Fördervereins zur Erhaltung und Betreibung der Eishalle durch die Bürger steht nach wie vor im Raum!

Bei den ehemaligen Pächtern wurde um Auskunft über die Interna der Eishalle gebeten und sie zeigten sich sehr kooperativ.

Die von ihnen getroffenen Entscheidungen sind gut nachvollziehbar. Und für ihren jahrelangen, unermüdlichen Einsatz rund um den weiteren Erhalt der Eishalle gebührt dem Pächterpaar Respekt und Dank.

Sie haben mit Fleiß, technischem Geschick und Einfallsreichtum die Eishalle Unna zu einer Marke gemacht, die sich in dem überregionalen Erfolg von „Kids on Ice“ widerspiegelt.

Alle gewünschten Daten wurden mitgeteilt, so dass nach der Auswertung folgende Grundannahmen gemacht werden können:

  • Die Einmaleinnahmen für die Stadtverwaltung durch Rückbau der Eishalle betragen nur 250TEUR
  • Die von der Stadtverwaltung geschätzten jährlichen Einsparungen betragen statt der prognostizierten 230TEUR pro Jahr nur ca. ein Zehntel und könnten sogar auf Null reduziert werden
  • Die Wiederinbetriebnahme ist mit einer Einmalinvestition von 500 TEUR bis 800 TEUR möglich, ein großer Teil kann durch energetische Sanierung erfolgen und kann dann bezuschusst werden
  • Ein zuschussfreier Betrieb mit Hilfe eines Fördervereins wäre möglich, wenn sich genügend Unterstützer finden würden

Das Konzept des Fördervereins lässt sich mit folgenden Stichpunkten zusammenfassen:

  • Die Umwidmung der Eishalle zur Mehrzweckhalle (in der eisfreien Zeit) ermöglicht Veranstaltungen wie z.B. Riesenkino, Arena für z.B. Buggy und Crossrennen, Konzerte, Allwetter- Trödel, Messen oder Kleingewerbe-Markt
  • Restaurantbetrieb durch Vereinsmitglieder, vorzugsweise gesunde, biologische Angebote
  • Reduzierung der Energiekosten um ca. 50% durch modernisierte Kühlung und Nutzung der Abwärme zur Beheizung des Schwimmbades
  • Reduzierung der Eismeister-Personal-Kosten um ein Drittel durch Einsatz von Ehrenämtern
  • Abarbeitung des Investitionsstaus durch den Förderverein über mehrere Jahre
  • Finanzielle Dauer-Förderung durch Mitglieder (35EUR/Jahr), Sponsoren (250EUR/Jahr) und Premium-Sponsoren (500EUR/Jahr)
  • Förderung durch persönlichen Einsatz von Tatkraft, Verstand und Sachspenden
  • Schaffung eines Treffpunkts für die Integration von Sportlern, Sportinteressierten, Ruheständlern, Kindern, Helfern usw.

Deswegen erfolgt folgender Aufruf:

Wer möchte, kann …

  • drei Eissportvereinen und Eissportarten eine Zukunft in Unna bieten
  • eine Gemeinschaft gründen, die zusammen steht und mit ihrem Einsatz einen gewachsenen, wichtigen Bestandteil Unnas sichert
  • eine Mehrzweckhalle mitbegründen, die neue Attraktionen für Unna fördern könnte
  • ein Musterbeispiel erschaffen, das zeigt, was durch persönlichen Einsatz auch in Zeiten großer Finanzknappheit geleistet werden kann
  • bewirken, dass das Ehrenamt in Unna stärker in den Vordergrund tritt
  • mitfördern, dass die Benutzer der Eishalle selbst einen Beitrag für den Erhalt ihrer Halle leisten
  • vielen Unnaer Bürgern die Möglichkeit zu Bewegung und Sport erhalten und damit körperliche und geistige Gesundheitserhaltung fördern

Sie stimmen zu? Dann sollten Sie jetzt  überlegen, ob Sie sich in die Unterstützerdatenbank eintragen unter: http://hilfe.unnabrauchteis.de 

http://hilfe.unnabrauchteis.de

Sie könnten diese Entwicklung unterstützen, wenn Sie

  • sich vorstellen können, finanzieller Dauerförderer zu werden
  • sich vorstellen können, finanzieller Einmalförderer zu werden
  • Tatkraft, Sachverstand und Arbeitsleistung einsetzen möchten, wobei vom Werbezettelverteiler bis hin zum Brandschutzsachverständigen und Steuerberater fast alles bei solch einem Projekt benötigt wird
  • Arbeitswerkzeuge wie Anhänger, Steiger, Schlepper, Kräne, Bagger usw.  bereitstellen können

Die unter http://hilfe.unnabrauchteis.de erstellte Datenbank hat nichts mit dem Verein UNNA.braucht.EIS e.V. zu tun, sondern ist eine Initiative von Bürgern, die sich selbst einbringen wollen, um die Eissporthalle Unna zu erhalten!

Sollten sich genügend Unterstützer finden, könnte ein Förderverein für die Eishalle gegründet und das Konzept dem Rat der Stadt Unna vorgestellt werden!