Eishallendach ist kastriert! Ist das langfristige geplante Sabotage?

Vor
kurzem wurde der Verkauf von Teilen der Eishalle thematisiert. Die
damalige Berichterstattung bediente sich eines sehr moderaten Tones in
Anbetracht der zu schildernden und nur noch als skandalös zu
bezeichnenden Umstände!

Im Winter 2006 stürzte in Bad Reichenhall eine Eishalle ein, begrub
15 Menschen unter sich und verletzte über dreißig Menschen schwer.

Die Halle hatte ein Dach aus Leimbinder-Balken. Das sind Holzbalken,
die nicht aus einem Stück gefertigt sind, sondern aus vielen kleineren
Holzteilen zusammengeklebt werden.

Nach diesem Unglück wurden bundesweit Bauwerke mit Leimbinder-Balken untersucht, insbesondere Eishallen.

Die Stadtverwaltung ließ jedoch nicht die Eishalle in Unna prüfen, sondern verkündete, dass die Eishalle dauerhaft zu schließen sei. Nur durch massiven Protest der Pächterin die insgesamt 20 tausend Unterstützerunterschriften sammelte, befasste sich die Stadtverwaltung erneut mit dem Eishallen-Dach.

Sehr merkwürdig ist da die kürzlich getroffene Aussage des Aufsichtratsvorsitzenden der WBU, dass im Zusammenhang mit dem Sanierungsbedarf der Eissporthalle Unna nie ein Beschluss zur Schließung der Eissporthalle Unna zur Diskussion stand.

Ist das Amnesie, Spitzfindigkeit oder Unkenntnis?

Damals wurde dann von der Stadtverwaltung ein Gutachten über eine Dachsanierung durch Verkleiden der Leimbinderbalken mit Aluminiumblechen eingeholt, mit einem Gesamtkostenaufwand von ca 1,5 Mio EUR.

Dieses Vorgehen erinnert an die jetzige Situation, wo ebenfalls ein Architektenbüro einen möglichst hohen Sanierungsbedarf ermitteln soll, der dann die Aussichtslosigkeit der Eishallenrettung dokumentieren soll.

Dank der Findigkeit des Pächters wurde allerdings eine Lösung mit einer Unterspannfolie gefunden. Der Pächter hat diese Methode selbst recherchiert, als erster in Deutschland diese Folie bemustern lassen, ein Gutachten zur Verwendungsfähigkeit eingeholt und diese Folie gekauft, zugeschnitten und montiert. Dafür sind dem Pächter Kosten von ca. 80 TEUR entstanden.

Obwohl der Pächter mittels Gutachten nachgewiesen hatte, dass die Montage der Folie das Problem behebt, war die Stadtverwaltung nicht froh , dass im Vergleich zu den ursprünglichen 1,5Mio EUR eine derart günstige Lösung  gefunden wurde. Stattdessen hat sie weitere Auflagen gemacht. So musste über die Folie eine Dachheizung installiert werden, die bei einer überschrittenen Luftfeuchtigkeit diese reduziert und Fenster und Türen mussten abgedichtet werden.

Die Kosten hierfür in Höhe von ca 300 TEUR wurden von der Stadt getragen. Im nachhinein betrachtet und vom Pächter und dessen Gutachter bereits prognostiziert, waren dieses Ausgaben nicht nötig, denn gemäß des Betriebsprotokolls war die zusätzlich eingebaute Dach-Heizung  nicht einmal wegen Feuchtigkeitsüberschreitung in Betrieb.

Anscheinend war diese Verfierfachung der Dachsanierungskosten nur notwendig, damit die Stadtverwaltung nicht komplett das Gesicht wegen total überzogener Kostenabschätzung verliert. So wurden aus 80 TEUR statt 1,5 Mio nachträglich 400 TEUR statt 1,5 Mio. So wurde aus einer Zwanzigfachen Überschätzung „nur“ eine Vierfache.

Aber auch das ist kein Ruhmesblatt und sollte bei zukünftigen Kostenabschätzungen durch die Stadtverwaltung immer berücksichtigt werden.

Nun erfährt der interessierte Leser unlängst aus der Presse, dass die Pächter besagte Folie jetzt ausgebaut und verkauft hat!

Das ist ihr gutes Recht, denn sie waren es, die gegen alle Widerstände, die Folie installiert und bezahlt haben.

Eine Folie, die ein Teil des Daches darstellt, die zur Vermeidung von Unglücken, zur Einhaltung der Vorschriften, kurzum, zum Betrieb der Eishalle unabdingbar ist!!!

Wenn sie entfernt ist, ist das Dach unbrauchbar. Mann könnte auch sagen: „Das Dach ist kastriert worden!“

Wieso hat die Stadtverwaltung die Folie damals nicht selbst gekauft oder zumindest bei der Aufhebung des Pachtvertrages auf den Verbleib der Folie bestanden. Wenn die Möglichkeit eines Weiterbetriebes ernsthaft angedacht gewesen wäre, wäre es kein Problem gewesen die Folie für ein paar tausend Euro zu erwerben.

Da man um die Unbrauchbarkeit des Eishallen-Daches ohne Folie von Seiten der Stadtverwaltung Kenntnis haben musste, kann man  dies nur als Sabotageakt bezeichnen, um einen Erhalt der Eishalle nochmals zu erschweren.

Ergänzung vom 13.11.18:
Nach der von der Stadverwaltung in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie, ist das Dach der Eishalle durch die Betriebsaussetzung und den außergewöhnlich heißen Sommer weitere Beschädigungen in Form von Rissen und Leimausblühungen in und an den Leimbindern erhalten.
Machbarkeitsstudie der Stadtverwaltung–>

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